SRH Campus Dresden
Exkursion

Auf den Spuren des Sozialreformers Karl Schmidt unterwegs in der Gartenstadt Hellerau

Studierende erkunden den Stadtteil Hellerau. Ziel war es, Zusammenhänge zwischen dem Gartenstadtkonzept Hellerau und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie der ethischen Werte der Sozialen Arbeit zu finden.

Im Rahmen des Moduls „Wertebezogene und ethische Anforderungen an die Soziale Arbeit” machten sich die Studierenden des 2. Semesters auf, den Dresdner Stadtteil Hellerau zu erkunden. Als erste Station stand eine Besichtigung der Deutschen Werkstätten Hellerau auf dem Plan. Dr. Annette Hellmuth führt die Studierenden durch den Alt- und Neubau der Fabrik und gab dabei erste Einblicke in das Leben und die Visionen des Möbelfabrikanten und Sozialreformers Karl Schmidt. Auch die jetzigen Produktionsräume wurden besichtigt. Danach ging es zu Fuß vorbei an blühenden Vorgärten durch die Gartenstadt zum Festspielhaus Hellerau.

Dort lernten die Studierenden Katharina Lengert vom Besucherservice kennen. Sie gab Auskunft über die Entstehungsgeschichte der ehemaligen Bildungsstätte, der Architektur und der dort angewandten Lehrmethode nach Émile Jaques-Dalcroze. Im Anschluss führte Christopher Utpadel, Leitung Audience Development, Kulturelle Bildung, Netzwerke durch das Festspielhaus. So konnten die Studierenden einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Nach einem Picknick im Kulturgarten des Festspielhauses erkundeten die Studierenden nochmal auf eigene Faust den Stadtteil Hellerau. Ziel war es dabei, Merkmale und Zusammenhänge zwischen dem Gartenstadtkonzept Hellerau und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie der ethischen Werte der Sozialen Arbeit zu finden. Die Sustainable Development Goals der UN (SDG) umfassen 17 Ziele. Mit dem Projekt nähern sich die Studierenden den Zielen 3 – Gesundheit & Wohlbefinden, 4 – Hochwertige Bildung, 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion und 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele an.

Hellerau entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als erste deutsche Gartenstadt. Möbelfabrikant Karl Schmidt initiierte die Idee. Er plante den Neubau seiner Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst und wollte mit der Gartenstadt eine Einheit aus Wohnen und Arbeit, Kultur und Bildung schaffen. So entstand eine Wohnsiedlung mit Kleinstwohnhäusern für die Arbeiter, geräumigen Landhäusern, Markt, Geschäften, Wasch- und Badehaus, Praxen, Ledigenwohnheim, Schule und Schülerwohnheim. Außerdem entstand eine „Bildungsanstalt für Rhythmische Gymnastik“, dem heutigen Festspielhaus Hellerau. Dort fand die Lehrmethode nach Émile Jaques-Dalcroze, einem Komponisten und Musikpädagogen aus der Schweiz Anwendung. In dessen Zentrum steht der „bewegte Mensch“, der durch gezielte Ausbildung seiner rhythmischen Fähigkeiten zu einem ganzheitlichen Individuum wird, der Kunst, Arbeit und Leben in sich vereint, der nicht nur „weiß“, sondern auch „empfindet“.

Prof. Dr. Ute Kahle

Professorin für Soziale Arbeit | Studiengangsleiterin Soziale Arbeit

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